Erfahrungsbericht ERP – Die Wichtigkeit von Schnittstellen

Wir haben zwischen Hagen und Siegen über 400 Metallverarbeiter sitzen – also eigentlich DAS Ballungsgebiet von Deutschland. Und wenn man viele Kunden hat, die alle miteinander im Wettbewerb stehen, dann stellt man fest: Einige Probleme kommen bei allen gleichermaßen vor.

Alle sagen „Wir müssen irgendwie Industrie 4.0 machen.“ Dabei ist oft gar nicht klar, was das eigentlich heißt. Kunden fragen uns: „Wo können wir etwas optimieren? Wo können wir allgemein Prozesse automatisieren oder digitalisieren?“ Das spannende daran ist, dass, auch wenn es diese großen Gemeinsamkeiten bei den Fragen gibt, jedes Projekt immer einzigartige Fragen hat. Im Detail sind alle Projekte anders.

Das liegt daran, dass Kunden die Digitalisierung unterschiedlich wahrnehmen und jeder ganz individuelle Probleme an anderen Stellen hat. Ich habe zum Beispiel erlebt, dass es die Vorstellung gibt, ein ERP-System würde alle Probleme sofort lösen. Da habe ich dann vermittelt, dass es wichtig ist, das ERP-System als ein Werkzeug zu verstehen. Es hört nicht bei dem System auf, eine konsequente Schulung der Mitarbeiter ist genauso wichtig.

ERP – Das Herzstück der Unternehmenssoftware

Eine ERP Lösung ist meistens das führende System im Unternehmen, das Herzstück sozusagen. Daran werden viele Bausteine angeschlossen, wie zum Beispiel die Maschinendatenerfassung. Hier gibt es immer die großen Herausforderungen, passende Schnittstellen zu finden. Softwarelösungen zu entwickeln, die in das ERP-System auch gut integriert werden können.

Und meistens wird die Industrie 4.0 dann richtig deutlich, wenn man besonders viele Schnittstellen hat, weil man dann sieht, wie alles miteinander verbunden wird. Schnittstellen sind sehr wichtig für ERP.

Ich erinnere mich an eine Situation, in der wir einige Schwierigkeiten mit MDE- & BDE-Schnittstellen hatten. In diesem Projekt haben wir viel mit externen Dienstleistern und dem Kunden in einer Art Dreiecksbeziehung zusammengearbeitet. Da mussten viele Informationen zusammengehalten werden und die Kommunikation war wesentlicher Knackpunkt. Damit steht und fällt meistens alles. Auch das ist eine wichtige Schnittstelle, wo man Informationen bündeln muss – und auch mal Überzeugungsarbeit zu leisten ist.

Gute ERP-Beratung heißt, auch mal Überzeugungsarbeit zu leisten

Der Kunde meinte irgendwann, „Ich finde die Lösung schwierig und möchte sie eigentlich nur sporadisch einsetzen.“ Das war aber ein Problem, weil eine bessere Maschinenauslastung natürlich am besten durchführbar ist, wenn alle Maschinen in das neue System eingebunden sind. Der Kunde war jedoch skeptisch, es direkt auf alle Maschinen auszurollen, weil es mit einem höheren Preis verbunden war. Wir konnten ihn aber überzeugen, das System doch ganzheitlich umzusetzen, gerade weil es einen finanziellen Vorteil durch die höhere Maschinenauslastung bietet. Das war aber kein Erfolg von jetzt auf gleich, da muss man in der Beratung schon einmal beharrlich die Vorteile stark vertreten. Im Ergebnis hat er dann etwas bekommen, dass ihn voll überzeugt hat. Weil alle Daten über entsprechende Schnittstellen erfasst wurden.

Ein anderes Beispiel betrifft eine Schnittstelle zum Bereich EDI und Abruferfassung. Da sagte der Kunde er braucht kein EDI-System, was leider dazu führte, dass der Lieferabruf jede Woche manuell in das System erfasst werden musste – das war natürlich sehr fehleranfällig. Wir konnten aber überzeugen, dass durch die digitale Übermittlung keine neuen Fehlerquellen erwachsen und andere sogar behoben werden. Im Nachhinein hat der Kunde dann festgestellt, dass zusätzlich viel Zeit gespart werden konnte, da der Vertrieb nicht mehr mit der Eingabe von Lieferabrufzahlen beschäftigt war und sich auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren konnte. Einfach mal loszulassen und dem System zu vertrauen, hat einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, aber am Ende stand das Ergebnis für sich.

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